2023
SCHICHTEN UND SPEICHERN | TANDEM 4
Kerstin Franke-Gneuß | Wiebke Herrmann | Sylvia Pásztor |
Kerstin Quandt | Katharina Seidlitz | Heike Wadewitz
18.11.2023 – 14.01.2024
InformationDer Titel der Ausstellung „schichten und speichern“ nimmt Bezug auf den Arbeitsprozess und die Arbeitsweise von sechs Dresdner Künstlerinnen, die auf Initiative von Sylvia Pásztor in der galerie drei – Dresdner Sezession 89 von November 2023 bis Januar 2024 einen Ausschnitt ihrer aktuellen Schaffensprozesse zeigen werden. Die Herangehensweise ist dabei individuell. Die Ausgangspunkte und Impulse für den jeweiligen Schaffensprozess gründen sich sowohl auf Sinneseindrücke und genaue Beobachtungen, entweder der Natur, von Pflanzen und Tieren oder der sie umgebenden Menschen und Dinge, als auch auf Dokumente und Fotografien. Gemeinsam ist dem künstlerischen Schaffensprozess das Übereinanderlegen von Schichten, das, ähnlich den Eindrücken, die unsere Sinnesorgane aufnehmen und weiterleiten und die das Gehirn speichert, verschiedene Ebenen umfasst. Ähnlich wie der Erinnerungsprozess, der aus einem Übermaß an Eindrücken filtert, werden in der Überlagerung diverser Schichten im zeichnerischen und malerischen Prozess Entwicklungen gezeigt, die sich in einer langen Auseinandersetzung punktuell verfestigen oder an anderer Stelle auch so überlagern, dass sie verschwinden bzw. durch Zurücknahme der Form auch gelöscht werden. Die bildnerische Arbeit ist ein Wachstumsprozess, der die so entstandene Struktur, das Bildgewebe, je nach Intension der Künstlerin mal mehr mal weniger transparent zeigt.
In den Radierungen von Kerstin Franke-Gneuß erzeugt dieser Schaffensprozess Strukturen, die in ihrer vielschichtigen Überlagerung tiefe Raumkonstellationen erzeugen. Die dabei entstehenden fragilen Texturen erinnern an historische, natürliche und auch an interstellare Artefakte.
In der Malerei von Wiebke Herrmann steht der Arbeitsprozess als konzeptueller Ansatz im Vordergrund. In ihren „Fresko-Fragmenten“ untersucht sie differenzierte Möglichkeiten der Bildfindung durch Imitation, Montage und Neugruppierung und lotet in der Auseinandersetzung mit dem Bildträger als Objekt im Stil antiker römischer Fresken verschiedene Ansätze der malerischen Umsetzung aus.
Wachstumsprozesse, Entfaltung und Nachhaltigkeit sind die großen Themen, die Sylvia Pásztor auf der Wandfläche und auf dem Papier in vielschichtigen Zeichnungen thematisiert. Ihre Zeichnungen entstehen in der Auseinandersetzung mit den dargestellten Lebewesen sowohl in der freien Natur als auch im geschützten Bereich von zoologischen Gärten. Dabei stehen die Entwicklungsmöglichkeiten des Materials im Vordergrund.
Kerstin Quandt beschreibt ihre Arbeiten als „bildnerische Territorien“. Ausgehend von Raum und Zeiterfahrungen, Gesehenem und Gedachtem, arbeitet sie in und mit verschiedenen Ebenen, die übereinander liegen oder nebeneinander gelegt sichtbar bleiben. Wichtig ist ihr dabei die künstlerische Erforschung mit malerischen, zeichnerischen oder grafischen Mitteln auch im Austausch mit den neueren digitalen Medien.
Basierend auf Aufzeichnungen, Dokumenten und Fotografien setzen sich die Zeichnungen von Katharina Seidlitz mit Frauenporträts auseinander, verdichten diese anhand fragmentarisch-überlieferter Lebensläufe und versuchen dem Unbekannten, den Leerstellen in den Biografien eine Sichtbarkeit zu verleihen.
Heike Wadewitz verweist in fein gewebten Bildkonstruktionen, die das Überarbeiten, Löschen und wieder Neuanfangen ebenfalls thematisieren auf die Zerbrechlichkeit der Existenz und erschafft Bildzustände, die in ihrer Transparenz auf Traumwelten oder Bruchstücke von Erinnerungen verweisen.
Wir laden Sie ebenso herzlich ein zu den im Raumen der Ausstellung geplanten zwei Veranstaltungen zum Samstag, 02.12.2023 18.00 Uhr, mit einem Konzert: Mother‘n Sons mit Cathrin und Julian Wallner sowie am Samstag, 16.12.2023 18.00 Uhr zu einem Vortrag: „Zur Relevanz von Kunst als Medizin“ von Dr. Michael Wächter.
Wir bedanken uns für die Förderung durch das Amt für Kultur und Denkmalschutz der LH Dresden sowie für die Projektförderung durch die Ostsächsische Sparkasse Dresden.
Vernissage: Freitag, 17.11.2023, 19.30 Uhr
Laudatio: Dr. Michael Wächter
Konzert: Samstag, 02.12.2023, 18.00 Uhr, „Mother´n Sons“ Cathrin & Julian Wallner
Vortrag: Samstag, 16.12.2023, 18.00 Uhr, Dr. Michael Wächter „Zur Relevanz von Kunst als Therapie“
Malerei
23.09. – 04.11. 2023
Einladung als PDF Rede Christine Falk als PDF
Abbildungen InformationChristine Falk (*1962 in Berlin) studierte Freie Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee und war 1997 Meisterschülerin bei Prof. Werner Liebmann.
Ihr künstlerisches Schaffen kreist thematisch um von Menschen geschaffene Räume, urbane Orte mit ihrer jeweiligen Bebauung.
Insbesondere aus Reisen in andere Kulturen und der Auseinandersetzung mit den jeweiligen Lebensräumen, vor allem deren kulturell geprägten Architektur bezieht sie die Anregung und inhaltliche Orientierung für ihre Bildkunst. Verschiedene Recherchereisen und Artist-Residenzen führten sie insbesondere in Länder des asiatischen Raums wie China, Thailand, Japan, Indonesien und der Südsee.
Ausgehend von der klassischen Moderne bewegt sich ihre Malerei zwischen Abstraktion und Wirklichkeit. Sie ist dabei stets auf der Suche nach der Essenz eines Ortes, eines authentischen Augenblicks in einer von Menschen gestalteten Welt. Die konstruktivistisch angelegten Kompositionen sind stark abstrahierte Architekturausschnitte und eröffnen ganz eigene Sichtweisen auf ORTE dieser Welt.
Sie leben von einer sehr eindrücklichen, musikalisch anmutenden Balance zwischen schlichten, ja beinahe minimalistischen Formierungen von Flächen und seriellen Details in malerisch ausgewogener, sinnlicher Farbästhetik.
DCA Rundgang am 23.09.2023 ab 12.00 Uhr
Vernissage: Samstag, 23.09.2023, 18.00 Uhr
Einführung: Alfred Banze im Dialog mit Christine Falk
Finissage: Samstag, 04.11.2023, 15.00 Uhr
Lesung Christine Falk „Geschichten vom Reisen“ anschließend Gespräch
Seit 2004 reist die Malerin Christine Falk durch Asien und den Pazifikraum. Bei Ausstellungen, partizipativen Kunstprojekten und Recherchen kommt es immer wieder zu bereichernden und berührenden Situationen und Begegnungen, die die Künstlerin dokumentiert und nun in einem Buch zusammengefasst hat.
Erfahren Sie, was Christine Falk bei einer Künstler-Residenz in den Himalayaausläufern in Südwestchina in einem Dorf der ethnischen Minderheit der Naxi erlebte, wie sie im Gauguin Museum auf Tahiti übernachtete oder in einem Stelzenhausdorf mitten im Meer in den blauen Weiten Indonesiens wohnte. Die Erzählungen über ihre Erlebnisse sind die Brücke zu ihrer Bildkunst und regen dazu an, diese mit neuem Blick wahrzunehmen und dabei selbst aufzubrechen und unbekannte Kulturen kennenzulernen.
Christine Falk
*1962 in Berlin
1997 Diplom Freie Kunst KH Berlin-Weissensee
1998 Meisterschülerin bei Prof. Werner Liebmann
2022 documenta 15 mit Baan Noorg Collaborative Art & Culture Thailand
2021/22 Stipendium NEUSTART KULTUR
2017 Global-Stipendium des Senats von Berlin, „Lebenswege
am Jadedrachenschneegebirge“ mit Lijiang Studio, China
2013 Organisation Kulturaustauschprojekt „Exotika 2013“, Berlin Art Week
2008-21 diverse Workshops im Rahmen der Kulturellen Bildung
2009-11 Organisation Kulturaustauschprojekt „The Banyan Tree“
Seit 2010 Kunst-, Kultur- und Bildungsverein „Camping Akademie“
2008 Organisation Kulturaustauschprojekt „Another China“,
2007 Organisation Kulturaustauschprojekt „Coming Closer“,
1999 Stipendium Stiftung KULTURfonds, Haus Lukas, Ahrenshoop
Artist Residencies in China, Japan, Thailand, Indonesien, Philippinen
Ausstellungen (Auswahl)
2023 Malerei + Architektur, Galerie der Moderne, Berlin (E)
Regenerativverfahren Kunstverein Frankfurt Oder
Orte, galerie3, Dresden (E)
2022 Malerei, Galerie 100, Berlin (E)
2021 Lost and Found, Prolog, Haus der Statistik, Berlin
2020 Berlin by Bus / Bangkok by Bus Schloss Biesdorf Berlin (E)
2019 Bangkok by Bus / Berlin by Bus Goethe Institut Thailand, Bangkok (E)
2018 Social Plastic, Community Art Projekt mit Baan Norg, Thailand mit Alfred Banze
Gemeinschaften TautHaus Berlin (E)
Public Colors/Private Lines Gotisches Haus, Berlin (E)
Malerei, Goldbergkunst e.V., Goldberg (E, K)
Colors of Dumaguete, Silliman University, Philippinen
2017 Lebenswege am Jadedrachenschneegebirge, Lijiang Studio, China (E)
Dreiklang-Dimensionen, Petruskirche Berlin (E)
2016 Lumineszenz Ratskeller-Galerie Berlin (E)
2015 Annäherungen, Kleine Galerie Eberswalde (E)
Es gibt kein Geheimnis, Oberwelt e.V. Stuttgart (E)
Häuser, Museum Sankt Wendel
2014 Malerei degewo-Remise Berlin – Pankow (E)
Häuser, Malerei, Galerie Kurt im Hirsch Berlin(E)
GEHAG – Forum Berlin
2013 Exotika 2013, Art Lab Nakon Pathom/Thailand + Berlin, Gal. M, Gal. Nord, Berlin Art Week
Auch das Abstrakte lebt aus dem Lebendigen, KV Radolfzell (E)
2011 Pattern & Signs“, Jamjuree Art Gallery Bangkok + Gal. Nord, Berlin
The Banyan Tree BHU Varanasi/Indien + TCG NORDICA Kunming/China
2010 ARTONE, Tone, Japan
Was vom Reisen übrig bleibt, Scotty-Enterprises e.V., Berlin (E, K)
The Banyan Tree, Kulturaustausch- und Ausstellungsprojekt
Centre de Metiers d Art, Tahiti National Museum Fiji, Kunst Galerie Fürth
Malerei Kunstverein Burgwedel mit Christina Pohl und Uta Jeran
2009 The Banyan Tree, Kulturaustausch- und Ausstellungsprojekt
National Gallery Bangkok/Thailand, Meta House Phnom Penh,
Galerie im Körnerpark Berlin-Neukölln
2008 Vom Reisen, mit Alfred Banze, Kunstverein Usedom, Heringsdorf
Another China, Galerie Nord, Berlin
2007 Coming Closer, thailändisch-deutsches Ausstellungsprojekt in The National
Gallery Bangkok / Lichthof im Auswärtigen Amt Berlin / Rathaus Stuttgart
Bilder vom Reisen in Südostasien, Scotty-Enterprises e.V., Berlin (E)
2006 Beteiligung am Berliner Kunstsalon mit Scotty-Enterprises e.V.
Paintings, Golden Dragon Gallery, Zhongdian/China mit A.Banze
Installation, Foto, Paintings, Haidong Art Center, Lijiang/China mit A.Banze
2005 Thailand Paintings, Rotunda Gallery, Bangkok, Goethe Institut , Bangkok (E)
Nah & Fern, mit Barbara Eitel, Stiftung Burg Kniphausen, Wilhelmshaven
2004 Stadt Raum Landschaft, Galerie Bernau, mit Anne Ochmann (Plastik)
(E) Einzelausstellung (K) Katalog
HANDLUNGsRAUM
Performance | Konzeptkunst
25.07. – 16.09.2023
Information25.07. – 19.09.2023 Werkpräsentation Eingangsraum | Preview
20.08. – 08.09.2023 Werkphase mit Öffnung für Besucher
09.09. – 16.09.2023 Ausstellungspäsentation
Vernissage: 09.09.2023, 18.00 Uhr
Einführung: Susanne Greinke
HANDLUNGsRAUM 2023 ___ Svea Duwe // Z O N E
In den von der Dresdner Sezession 89 e.V. initiierten HANDLUNGsRAUM 2023 folgt die Künstlerin Svea Duwe deren Einladung, für eine bestimmte Zeit in der galerie drei ein Projekt zu entwickeln, dass von den Besuchern zu den ausgewiesenen Zeiten mit verfolgt werden kann. Auch hier geht es wieder um ein besseres Verständnis für die neuen Medien der zeitgenössischen Kunst durch persönliche Gespräche mit der Künstlerin.
Svea Duwe (*1972) lebt als freischaffende bildende Künstlerin in Dresden. Bereits während ihres Studiums der Bildhauerei an der Alanus-Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter bei Bonn, weiter folgend Freie Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Dresden und der Statens Kunst Akademi Oslo. beginnt sie sich eine interdisziplinäre künstlerische Praxis anzueignen. Sie entwickelt Installationen, performative Videoarbeiten, szenische Raumkonstruktionen, Inszenierungen und skulpturale Bewegungen im öffentlichen Raum. Es entstehen auch Fotografien, Grafiken, Plastiken und Kostüme. Einige ihrer Arbeiten entwickelt sie mit Schauspieler:innen, Musiker:innen, Tänzer:innen und enthusiastischen Amateuren.
2022 erhielt sie für ihr künstlerisches Wirken und Engagement den Kunstförderpreis der Stadt Dresden.
Link zur Website: https://sveaduwe.de/
Während ihres Handlungszeitraumes markiert Svea Duwe die ‚galerie drei‘ als ZONE.
In der ZONE erarbeitet sie die Videoskulptur spring!, die eine Videoperformance mit zwei Audiocollagen zu einer Rauminstallation verbindet. Die beiden Audiospuren verarbeiten Originalaufnahmen von Politikern, Künstlern, Oppositionellen, Radios und Untergrundradios, von vor und nach der Wende `89 aus der DDR bzw. Ostberlin. Es ist eine fragmentarische Annäherung an die Lebenswirklichkeit in dem totalitären Staat – das kurze Ringen um den eigenen Weg, während der Wendezeit – und die Ernüchterung wenige Jahre danach.
Betreten Sie die ZONE! Und suchen Sie das Gespräch mit der Künstlerin am
24.08. / 01.09. / 04.09. 15 – 18Uhr mit Kaffee & Kuchen
25.08. / 29.08. / 06.09. 18 – 21Uhr mit Apéro
Eine Abschlusspräsentation wird am Samstag, den 09. September 2023, 18 Uhr eröffnet und ist bis zum 16.09.2023 zu sehen Auch hier ist die Künstlerin bereit für Gespräche vor Ort – Öffnungszeiten: Do bis So 16 – 19 Uhr.
Statement Svea Duwe (2023)
“Mich interessiert die Reibungsfläche, die zwischen eingeschliffenen Mustern und Maßstäben und der Bewegung des Wandels entsteht. Muster finden sich in unserer Lebensrealität überall, von Naturphänomenen, bis hin zu sozialen Strukturen oder Gesten. Zonen werden durch gesellschaftliche Muster definiert. Eine Zone beschreibt einen nach bestimmten Merkmalen unterschiedenen, abgegrenzten Bereich. Sie schafft einen Rahmen, der sichert, eingrenzt und ausgrenzt. Ich möchte diese Muster in einer eigenen Übertragung der Wahrnehmung anbieten.“
Studierende der Klasse Kwade HfBK Dresden
Elena Eliana Loayza Berger / Si Cheng / Elena Dratva / Fabienne Grußendorf / Carlotta Heyden-Rynsch / Stefanie Hollerbach / Karen Kamiya / Valeriya Krasnova / Seeun Lee / Alex Lüder / Miles Sjoegren / Annelene Schmidt / Laura Theurich
26.05. – 16.07.2023
Performance Karen KamiyaPerformative Arbeit von Karen Kamiya 10.06.2023, 18.00 Uhr | MUSTER | Hugo Bürkner Park Teplitzer Straße
Das Wort „Muster“ gibt es sowohl im Deutschen, wie auch im Englischen. Die verschiedenen Bedeutungen als Ornament und als „sammeln“ (to muster) finden sich in ihrer Arbeit wieder. Die Bedeutung des Schachbrettmusters bedeutet auf Japanisch „Wohlstand“. In dem Werk MUSTER verbindet Kamiya die verschiedenen kulturellen Bedeutungen des Karomusters. Als japanische Künstlerin verwendet sie eine Methode, die allgemein als Holzschnitt bekannt ist, bei der sie Holzplatten schnitzt und die Farben auf das Papier druckt. Dieses Holzschnittverfahren ist bei ihr der Vorgang einer „Zeichnung“, die sich Kamiya durch ihre bildhauerischen Studien und Erfahrungen in ihrer Heimat Japan angeeignet hat. Insbesondere der Akt des Schnitzens der Platte erinnert sie an den ihr vertrauten bildhauerischen Prozess und ist für sie ein wichtiger Punkt bei der Entstehung des Werkes. Kamiya ist jedoch der Ansicht, dass der Prozess der Hochdruck-Technik eine skulpturale Dreidimensionalität und Räumlichkeit besitzt.
Während ihres Studiums an der HfBK Dresden begann sie sich mit dem Karomuster als Motiv zu beschäftigen, zunächst in der bereits erwähnten Technik des Holzschnitts dann zunehmend auch in dreidimensionalen Arbeiten, Performances und Installationen.Sie entdeckte, dass der Mechanismus eines Karomusters auf einem Stoff ein regelmäßiges Muster von Unterteilungen ist, das durch das Kreuzen von Kett- und Schussfäden entsteht. Optisch ist das Karomuster sowohl als Gewebe als auch als Muster flach.
Die Tatsache, dass die flache Oberfläche aus einer Struktur besteht und dass trotz der einfachen Struktur verschiedene einzigartige Ausdrucksformen möglich sind, war neu für Kamiya. Ihr Interesse am Karomuster liegt also nicht nur in der visuellen Schönheit des Karomusters Es geht um die Struktur und Existenz des Karomusters und die Art und Weise, wie es als Objekt und Bedeutung behandelt wird. Die Transformation vom Zwei-dimensionalen ins Dreidimensionale und vom Dreidimensionalen ins Zweidimensionale ist in ihrer Vorstellung mit der Technik des Holzschnitts verbunden.
Das „Mähen“ einer Wiesen-/Rasenfläche bedeutet so eine Weiterentwicklung von Kamiyas früherer Holzschnittmethode des „Schnitzens auf dem Brett“. Mit dem einfachen Mittel des Rasenmähens als perfomatives Moment und der Einbeziehung von Mithelfenden eröffnet Kamiya einen Kunstraum für alle.
Vernissage am Donnerstag, 25.05.2023, 19.30 Uhr
Finissage am Freitag, 07.07.2023, 19.00 Uhr
Performative Arbeit von Karen Kamiya 10.06.2023, 18.00 Uhr
Hugo Bürkner Park Teplitzer Straße
Auf Einladung der Galerie 3 der Dresdner Sezession 89 e.V. und unter der Leitung von Alicja Kwade und Silva Agostini (wissenschaftliche Mitarbeit) der Hochschule für Bildende Künste Dresden werden 13 Studierende das Ergebnis der Zusammenarbeit der letzten zwei Jahre zeigen.
ATTRAPPE! _ Der Titel der Ausstellung spielt mit der Dinglichkeit der Dinge und ihrer Ambivalenz.
Er wirft Fragen zu Wahrnehmung, zu Authentizität und dem Verhältnis zwischen Realität und Fiktion auf.
Ist das was zu sehen ist, unbedingt das, was es zu sein scheint? Vor diesem Hintergrund lädt die Ausstellung der Fachklasse Kwade der HfBK Dresden dazu ein, die vielfältigen Arbeitsansätze der Studierenden zu erkunden.
Vorwiegend durch Skulpturen und Installation, aber auch durch Filme und Performances werden Positionen gezeigt, die ihre unmittelbare Umgebung in Beziehung setzen und hinterfragen. Objekte werden verfremdet, umfunktioniert und in Verhältnisse gestellt, sodass sie, mit vertrauten Wahrnehmungen spielend, das Denken über das Gewohnte hinaus fordern. Karomuster werden auf grossflächige Rasen gemäht, die zufälligen Passant:innen werden zu Schachbrettfiguren. An anderer Stelle überwiegt das Poetische in surrealen Settings, die aus Traumbildern entsprungen scheinen. Nicht zuletzt werden aktuelle Themen wie Künstliche Intelligenz aufgegriffen und fragen nach Emotionen und dem Gehalt von Menschenbildern im Kosmos des Digitalen.
Die in dieser Ausstellung zusammenkommenden künstlerischen Interessen und Positionen, spiegeln die Arbeit im Atelier der Klasse Kwade wider. Ein Ort, dessen Dynamik im ständigen Austausch der Ideen, Erfahrungen und Begeisterungen besteht, untereinander und über das Atelier hinaus.
Präsentiert werden Arbeiten von:
Elena Eliana Loayza Berger / Si Cheng / Elena Dratva / Fabienne Grußendorf /
Carlotta Heyden-Rynsch / Stefanie Hollerbach / Karen Kamiya / Valeriya Krasnova /
Seeun Lee / Alex Lüder / Miles Sjoegren / Annelene Schmidt / Laura Theurich
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Invited by the Gallery 3 of the Dresden Secession 89 e.V. and under the direction of Alicja Kwade and Silva Agostini (artistic collaboration) of the Hochschule für Bildende Künste Dresden, 13 students will show the result of the collaboration of the last two years.
Attrappe! (Mock-up) _ The title of the exhibition deals with the materiality of things and their ambivalence. It raises questions about perception, authenticity and the relationship between reality and fiction. Is what we see necessarily what it appears to be? With this in mind, the exhibition of the Studio Alicja Kwade at the HfBK Dresden invites visitors to explore the student’s different artistic practices. Mainly through sculpture
and installation, but also through films and performances, the shown pieces relate to and question their immediate surroundings. Objects are alienated, repurposed, and set in relationships so that, while playing with common perceptions, they challenge thinking beyond the familiar. Check patterns are mowed onto large lawns, turning the casual passers-by into chess figures. In another approach, it is the poetic that predo minates in surreal settings conjuring dreamlike images. Last but not least, current topics such as artificial intelligence pose questions about emotionality and the content of human images in the digital cosmos.
The interests and positions that come together in this exhibition, represent the work ethic practiced at the studio Kwade. A place whose dynamic consists in the constant exchange of ideas, experiences and enthusiasms, among each other and beyond the studio.
Presented will be works by:
Elena Eliana Loayza Berger / Si Cheng / Elena Dratva / Fabienne Grußendorf /
Carlotta Heyden-Rynsch / Stefanie Hollerbach / Karen Kamiya / Valeriya Krasnova /
Seeun Lee / Alex Lüder / Miles Sjoegren / Annelene Schmidt / Laura Theurich
Dorit Bearach | Maria Louise Faber
25.03. – 06.05.2023
LaudatioUllrich Kavka [Berlin]
Liebe Dorit, liebe Maria Luise Faber, sehr geehrte Damen und Herren,
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eigentlich sind es Lebensansichten, Anschauungsweisen oder Denkarten, die uns auch in diesen Augenblicken begegnen – gemalte, gezeichnete, modellierte, gebaute, … Und gewiss reproduzieren die verschiedenen Betrachtungsweisen und Blickwinkel ein reiches Spektrum der Zugänglichkeiten. So scheint es mir hier angebracht zu sein, einengende Deutungen eher rigoros zu meiden. Sowieso sprechen die Werke für sich! Und heißt es nicht: „Ein jegliches hat seine Zeit“
Um auch dem Titel dieser Ausstellung „von Zeit zu Zeit“ entgegenzukommen möchte ich zwei Aphorismen des Dichters Jean Paul bemühen: „Die Empfindungen sind nur mit Empfindungen zu besiegen.“ Und: „Wer nicht sucht, wird bald nicht mehr gesucht.“ Freilich, diese Diktionen infrage stellend, drängt sich mir umgehend Picassos bündige Schlussfolgerung auf, nämlich die, daß er nicht suche, sondern finde! So bedacht, sind auch die beiden Frauen in ihrem Tun frei, jedenfalls dahin gehend, das mögliche vorauseilende gesellschaftliche, gar soziale Erwartungen für den unmittelbaren Schaffensprozess ziemlich belanglos sind.
Die Worte beginnen also, gleichermaßen parallel, bei jenen, die zeigen und jenen die schauen. Und ja, die jeweiligen Erleuchtungen befeuern auf beiden Seiten sowohl das eigene innere Licht, das man Schwarzlicht nennen kann, als auch die augenscheinlich lichte Oberfläche und Statur der „künstlerischen Leibhaftigkeiten“. Sozusagen im Gegenüber vielfältiger individuellen Betrachtungsweisen. Freilich, es wäre nicht irrig zu glauben, die Kunstwerke seien immer auch ein Spiegel der eigenen Wirklichkeit ihrer Schöpfer, die man, so oder so, akzeptieren sollte. Zur Verinnerlichung gehört ein durch Begabung geprägtes gewisses Grundvertrauen, Neugier, Wissensdurst, Interesse, Liebe, … Und gewiss – auch Ungeduld!
Maria Luise Faber hat mir in Vorbereitung auf diese Ausstellung einen kleinen Katalog geschickt dessen Titel ich auch auf das Geschehen in dieser Ausstellung, sozusagen aufschlussreich, gebrauchen möchte: „Orientierungsraum Landschaft Haus.Ort“ Und ich will ihn ergänzen durch das auf die unterschiedlichen Temperamente bezogene Wort – Selbst. Also im Sinne von Selbstüberwindung, Selbstvertrauen, Einkehr, Sammlung, Haltung, Anteilnahme und Trauer wie Freude – gleichsam als Lebensdrang, …
In Betrachtung der handschriftlichen Eigenarten, ja der völligen Gegensätze zwischen den beiden charaktervollen Formsprachen, kann ich dennoch die Aufmerksamkeit auf eine Wahlverwandtschaft lenken, die sich mir als eine spürbare Nachbarschaft seelischer Innenwelten kundtut. So jedenfalls wirken auf mich die menschen- und erdverbundenen Semantiken der fundsamental unterschiedlichen stilistischen Ausdrucksarten.
Ein manchmal kaum spürbarer Weg der von lustvoller Anspannung geprägten Last hat in den flächigen oder räumlichen Gebilden, den farbigen oder den in Ton gebrannten, eine deutliche menschen- und naturnahe Sinngebung. Im Prinzip solcher Berührung spüren ich Gemeinsamkeiten von Maß und Ordnung, jede aber nach den Eigenheiten der beabsichtigten Wesensart. Die unterschiedlichen Mittel und Wege kennzeichnen den Grad der künstlerischen Freiheit!
Dorit Bearach, die Berliner Malerin jener Bilder vornehmlich, wo sich Fläche und Raum in dunklen, magischen, ja hintergründigen Schichtungen fügen? Es ist nicht nötig deren Magie aufzuklären! Denn wenn die Dinge ein Geheimnis haben, dann sollte man ihnen dieses lassen. Das alttestamarische Verbot „Du sollst Dir kein Bild machen von Deinem Nächsten!“ steht dennoch im Raum. Ja, mehr noch, wenn man bedenkt, daß sich ihre topographische Herkunft aus Israel in einer geographischen Ortsveränderung von Tel Aviv geradezu nach dem Osten Deutschlands – also hin zur DDR (!) – grundlegend verändert hat. Das geschah, mit Folgen, im Jahr 1979. Denn die beschlossene, strikte Hinwendung zur Malerei vollzog sich auf beglückende Art an der Dresdener Kunsthochschule!
Man kann sagen, ihre Zeit existiert weniger vom War, sondern immer auch vom Jetzt, disparat gespeist aus den Tiefen der jüdischen Herkunft, dem antisemitistisch-faschistischen Makel der Deutschen oder den vagen Mutmaßungen über eine ausgesöhnte Zukunft. „Ich liebe, die mich lieben, und die mich suchen finden mich“, heißt es im alttestamentarischen „Lob der Weisheit“ des Salomo.
Gleichsam zwischen Himmel und Erde befindet sich ein beinahe schon märchenhaftes Refugium, liegt Lindenbrück und in dessen Mitte der geschichtsträchtige Hof von Maria Luise Faber, der Bildhauerin, Keramikerin und Zeichnerin, und Dietrich Oltmanns, dem Fotografen und Brennmeister. Das Draußen ist da und bleibt doch auf Abstand. Die Kuben und Öffnungen von Wohnhaus und Werkstätten leugnen ihr bäuerliches Vorleben nicht. Auf den zweiten Blick bemerkt man die zweckmäßige Umnutzung so, daß man der Wiederbelebung die behutsame Achtung vor dem Überkommenem ansieht und zugleich die zeitgenössische Hinwendung der Bewohner spürt. Dass es sich dabei vorrangig um die eigenwillige Gegenwärtigkeit künstlerischer Formsprachen handelt, versteht sich von selbst. Die figürlichen Arbeiten von Maria Luise Faber bewegen sich in einer Dehnung zwischen kleinen und mittleren Dimensionen. Ihre Anhäufung inmitten dieses Rückzugsortes erlangt den Status einer ziemlichen Bevölkerungsdichte. Kinderaugen mögen darin eine reich gefüllte Schatzkammer wahrnehmen. Die strenge, eher sachliche Präsentation, die ich von ihren Ausstellungen kenne, wird ein wenig durch solche Ansammlung unterdrückt.
Die zivile Prägung von Maria Luise Faber ist eigentlich von großstädtischer Bedeutung. Ihr Lebensumfeld war lange Berlins Mitte am Prenzlauer Berg. Das Landleben vollzog sich nachgerade studienhaft in konzentrischen Kreisen. Wer will findet dafür in ihren Schaffen vielfache Belege, ausgesetzt einer künstlerischen Verwandlung natürlich.
Ich danke für die Aufmerksamkeit. Herzlichen Dank.
Es sind oft die Begegnungen, die – von Zeit zu Zeit – immer wieder Schnittstellen erzeugen, aus der sich gemeinsames Handeln ergibt. So sind es hier zwei Künstlerinnen, die hier erstmals eine gemeinsame Ausstellung in der galerie drei in Dresden ausrichten, wobei die Temperamente die Lebens- und Arbeitswege wie auch die künstlerische Sprache der beiden Künstlerinnen abgesehen von einigen Berührungspunkten sich doch unterscheiden.
Das Gemeinsame ist ihr Start: Dorit Bearach (*1958 in Tel-Aviv – Israel) und Maria Luise Faber (*1957 in Berlin) kamen in den Endsiebzigern nach Dresden und studierten zeitgleich an der Hochschule für Bildende Künste Dresden, Bearach im Fachbereich Malerei Grafik und Faber Bildhauerei. Doch nach drei Jahren trennten sich zunächst die Wege. Maria Luise Faber zog es wieder nach Berlin und setzte hier das Bildhauerei-Studium an der Kunsthochschule in Berlin Weißensee fort.
Nach dem Abschluß des Studiums in Dresden verlegte auch Dorit Bearach Ihren Lebensort nach Berlin und verankerte in dieser Stadt bis heute ihr künstlerisches Schaffen. Die räumliche Nähe ermöglichte es jetzt Beiden – von Zeit zu Zeit – wieder direkt in Kontakt zu kommen. Daraus erwuchs eine Freundschaft und eine Wertschätzung gegenüber dem jeweiligen künstlerischen Schaffen. Der Ausstellungstitel – Von Zeit zu Zeit – bedeutet so nach beinahe vier Jahrzehnten auch eine gemeinsame Wiederkehr zum gleichen Ausgangsort ihrer künstlerischen Entwicklung.
Von Zeit zu Zeit | Dorit Bearach | Statement Februar 2023
von Zeit zu Zeit passiert es, dass die Zeit mal für eine Millisekunde stehen bleibt
Und während sie so steht, die Zeit, läuft die schon längst vergangene, flüchtig in mir vorbei… hinterlässt einen sauren Geruchsschwall verbrannter Braunkohle…
durchschossene graue Häuserwände… Feuerbohnenhecke an der Wäscheleine im Hinterhof, ein Tisch mit Rosenthaler Kadarka…verrauchter Schimmelmief…
die erste Krause Glucke in der Heide, die fette Elbe fließt und biegt sich zur untergehenden Sonne… Abendröte spiegelt sich im Wasser… es ist die Spree…
die fließt… und ich kehre wieder ein… von Zeit zu Zeit…
Als Malerin versteht sie ihre Bilder zuerst als ästhetische Phänomene: Material und Form und Farbe in Ebene und Raum. Aber es ist deutlich, dass sie sich darin nicht genügen. Denn sie sind voller Zeichen und Verweise, voller delikater, gleichsam intrinsischer Hintergründe, was sowohl die Formen wie auch die Bedeutungen betrifft. /…
Man steht gebannt vor diesen Bildern: Was ist bewusste Konstruktion, was entsteht aus innerer Substanz, was können wir deuten, was nur imaginieren und was bleibt uns verhüllt? Nichts darin treibt ein kokettes Spiel, nichts ist irgendwie gefällig; wir müssen gleichsam eintreten in diese aus Pigment, Bindemittel und allerlei Zutaten gebauten Geistes-Landschaften, in denen die Blicke sich grabend verlieren. /…In der schweigsamen Wirklichkeit dieser Kunst bleibt die Wirklichkeit des Lebens ihr sinnliches Maß.
Matthias Flügge über Dorit Bearach, Dezember 2021
Objekte zwischen Alltag und Erfindung | Maria Luise Faber | Statement Januar 2023
Dem Titel folgend, wählte ich Arbeiten aus den letzten zehn Jahren aus. Mein Augenmerk richtete sich dabei auf Kontinuierliches und Wiederkehrendes in den Skulpturen. Das sind zum Beispiel Kisten, Blöcke, mehrteilige Formen, geschlossene Räume, aber auch fragile, offene Konstruktionen, geometrische Abstraktionen und naturnahe organische Formen in verschiedenen keramischen Techniken und Brennverfahren. / … Es entstehen befremdliche Grundformen, die als etwas Bekanntes, Maschinenteilen ähnlich, noch wahrnehmbar sind. Das Vorgefundene wird befragt und neue, unerwartete Zusammenhänge werden geschaffen.
In der Kunst Maria Luise Fabers ist der übergreifende systemische Zusammenhang der Welt ein Thema. Sie macht jedoch – und das ist so natürlich wie weise – gar nicht erst den Versuch, in irgendeinem ihrer Werke etwas Grundsätzliches dazu zu formulieren. Trotzdem finden sich in ihren Zeichnungen und Objekten häufig Motive, die grundsätzliche Strukturen wiedergeben, sie zitieren oder darauf aufbauen. Sie fabuliert gewissermaßen darum herum. Sie spielt damit und lässt eine eigene, von persönlichen Wahrnehmungen, Erinnerungen und auch Ordnungsbedürfnissen getragene Bildwelt darüber entstehen. / … Nie jedoch geht ihre Interpretation von Ornamentik ins Erhabene, dem Alltag Ferne. Ganz im Gegenteil: Sie setzt ihre Objekte dezidiert aus Alltagsdingen zusammen, die man erst auf den zweiten Blick wiedererkennt, und erlaubt sich damit einen witzigen, sehr zeitgemäßen Kommentar zum sakralen Prunk.
Katrin Arrieta 2018 (Kunstmuseum Ahrenshoop) über Maria Luise Faber
Vernissage am Freitag, den 24.03.2023, 19.00 Uhr
Einführung: Ullrich Kavka [Berlin]
Musik: Steffen Gaitzsch [Geige] Improvisation
Finissage mit Künstlerinnengespräch: Samstag, den 06.05.2023, 15.00 Uhr
CHOR DER BESTEN – UND ZUKUNFTSMUSIK
Skulpturenserie Keramik | 3D-Druck Neptunbrunnenmodell | Grafik
28.01. – 11.03.2023
Einladung VS als PDF | Einladung RS als PDF | Einladung als PDF
Laudatio als PDF | Presseartikel DNN 21.02.2023 als PDF
Abbildungen InformationVernissage: Freitag, 27.01.2023, 19.30 Uhr
Einführung: Karin Heyne
Performance: Erwin Stache
Gespräche am Modell Neptunbrunnen: Freitag, 10.02.2023, 18.00 Uhr
Heidemarie Dreßel (*1943 in Dresden)
belegte 1964 bis 1969 ein Architekturstudium an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee bei Selman Selmanagic. Nach einigen Jahren beruflicher Tätigkeit als Architektin schlug sie den freien künstlerischen Weg ein. Keramische Skulptur in Verbindung mit plastischen Materialien wie Holz, Metall und Textil wurden ihre kreativen Experimentierfelder. Gegenständlichkeit bis hin zu Abstraktionen sind ihre künstlerischen Reibungsflächen. Das Element Wasser ist dabei ein sie faszinierendes Medium. Als Mitbegründerin der Dresdner Sezession 89 e.V. engagiert sie sich bis heute als künstlerische Kuratorin für die seit Mitte der 90iger Jahre initiierten MNEMOSYNE – Kunstaktionen und für den damit in Verbindung stehenden MNEMOSYNE WasserKunstWeg in und um Dresden.
„Mein Medium ist der Raum. Ich empfinde Lust, ihn zu durchfahren, zu durchkreuzen, aufzustapeln, ihm Signale und Klänge zu geben und seine Ausdehnung nachzuzeichnen – Raum aus Licht, Luft, Klang, Bewegung, Rhythmus.Viele meiner Arbeiten beziehen sich auf einen vorgegebenen Raum. Dort existieren Höhen, Breiten, Tiefen, funktionale und soziale Beziehungen. Auf der Suche nach meinem künstlerischen Beitrag ist mir nicht nur die offene sinnliche Beziehung wichtig, sondern auch die versteckte soziale. Aus der Einschränkung wächst in Gegenbewegung Fülle und Poesie im Streit mit Einsicht und Notwendigkeit.“
Heidemarie Dreßel über ihre Arbeit | Dezember 2022
Mit dieser Werkspräsentation feiern wir die Würdigung der unentwegt aktiven Künstlerin Heidemarie Dreßel und ihr langjähriges, unverwechselbares künstlerisches Schaffen und ihr Engagement für die Kunst im öffentlichen Raum der Stadt Dresden.