Basics
MNEMOSYNE, die griechische Titanin, Göttin der Erinnerung, gilt als das UR-Bild der Frau. Ihr Schoß ist der Quell des lebendigen Wassers und Ursprung der neun Musen.
Die Dresdner Sezession 89 e.V. richtet seit 1993, neben der Galeriearbeit, ihr künstlerisches Engagement auf intermediale Aktionen im öffentlichen Raum. Anfangs war es die unbefangene Lust, auch Neugier, mit und am Wasser Kunst zu machen, neue Denk- und Präsentationsräume zu suchen. Inbegriffen war auch die Idee, Kunst aus der Exkusivität des Galerie- und Museumsraumes in die Alltagswelt zu bringen.
Mit den Wasser-Kunst-Aktionen MELUSINE 1993 am Zwingerteich, MNEMOSYNE memory 1994 und MNEMOSYNE sans souci 1995 am Kaitzbach und den von ihm gespeisten Gewässern des Großen Gartens Dresden begannen die Künstlerinnen sich und ihr Publikum an das, was Wasser war und sein kann, zu erinnern.
Die Konzentration auf den Naturstoff Wasser forderte vor allem zur intensiven Auseinandersetzung mit Ökologie und Gegenwartsverhalten heraus. Unter diesem Aspekt spürte MNEMOSYNE imagine 1996 im Stadtzentrum Dresden dem ehemaligen Verlauf der Gewässer nach, deren Reste unterirdisch, verrohrt und oftmals verschmutzt die Elbe erreichen; oder gar in die Kanalisation fließen. Der Bogen über die Elbe wurde mit MNEMOSYNE im fluss 1997 zum Prießnitzbach geschlagen.
In logischer Konsequenz entstanden aus den Einsichten, Erfahrungen und Bemühungen Utopien, die sich einmischen in Visionen und Projekte der öffentlichen Planungen. Das jährliche Continuum ist nicht die Wiederholung von Kunstaktionen schlechthin, sondern das Projekt begleitet die Bestrebungen von wissenschaftlichen Initiativ- und Forschungsgruppen, die sich ökologische Stadtgestaltung und Stadtentwicklung zum Ziel stellen.